Rund 300 Menschen versammelten sich am Freitag den 06.04.18 vor dem Hannoveraner Hauptbahnhof zu einer Demonstration gegen die Kriminalisierung der kurdischen Linken in Deutschland.

Hintergrund war die Razzia in den Räumlichkeiten des „Demokratischen Gesellschaftszentrum der Kundinnen und Kurden in Deutschland e.V.“ einen Tag zuvor, bei der die Polizei unter anderem zahlreiche Fahnen, Infomaterialien, Plakate sowie einen Computer beschlagnahmte. Grund für die Razzia war ein Beschluss der Staatsanwaltschaft Lüneburg, der dem Verein einen „Verstoß gegen das Vereinsgesetz“ vorwirft. Bereits während der Durchsuchung versammelten sich zahlreiche Menschen an der Königsworther Straße, sowie Abends zu einer Demonstration durch die Hannoveraner Innenstadt, um sich mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen.

In mehreren Redebeiträgen wurde während der Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof neben der Razzia vom Vortag auch das Verbot kurdischer Symbole thematisiert, von dem die kurdische Bewegung immer wieder betroffen ist.

Noch bevor die Demo sich schließlich in Richtung Innenstadt in Bewegung setzen konnte, stoppte die Polizei den Demonstrationszug nach nur wenigen Metern und teilte den Versammlungsteilnehmern mit, dass die Demonstration erst weiterziehen dürfe, sobald die Fahnen der kurdischen Volksverteidigungseinheit „YPG“, von denen währen der Auftaktkundgebung rund ein Dutzend zu sehen waren, nicht mehr gezeigt werden.

Der weitere Verlauf der Versammlung verlief friedlich und ohne weitere Zwischenfälle.